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Rezension : Sabine Ebert - "Schwert und Krone - Der junge Falke"

Rezension : Sabine Ebert - "Schwert und Krone - Der junge Falke" Droemer Knaur

Die mit Spannung erwartete Fortsetzung der historischen Reihe „Schwert und Krone“ bezieht sich auf die geschichtsträchtigen Jahre deutscher Geschichte von 1147-1152.

Es sind auch die entscheidenden Jahre des „Jungen Falken“, dem späteren Kaiser Friedrich Barbarossa, in denen er sich als hervorragender Nachfolger Konrads profiliert.

Auf dem Hoftag 1147 in Frankfurt kristallisieren sich 2 Richtungen und Interessen unter den deutschen Adelsgeschlechtern heraus : der vom Abt Bernhard von Clairvaux motivierte „notwendige“ Kreuzzug und der Wendenkreuzzug in die nördlichen Regionen Europas, der nach außen der  Bekehrung der Slawen dienen sollte.

Der notwendige Kreuzzug führte die Kreuzfahrer ins Heilige Land, dort sollten sie Edessa von den Sarazenen zurück erobern, was aber im Endeffekt leider nicht zum Erfolg führte.

Die Autorin versteht es brilliant,  die tatsächlichen die Hintergründe, den möglichen Verlauf der beiden Kreuzzüge in Verbindung mit detailgetreuen Episoden aus dem Alltag der Menschen damals aufzuzeigen. Besonders der Wendenkreuzzug wird wohl in der Geschichte kaum so intensiv analysiert wie von der Autorin, es geht um Tribute der Slawen, um die Verteilung der Gebiete, weniger um Glaubensfragen.

Mit großem Interesse verfolgt der Leser den Lebensweg, der ihm vertrauten Figuren aus dem 1. Band, den Alltag der Frauen in Kriegszeiten, die Gepflogenheiten bei Hofe, die arrangierten dynastischen Hochzeiten und das Leid, welches daraus entsteht.

Integriert in spannend geschriebene Episoden zeigt die Autorin den Aufstieg des jungen Herzogs von Schwaben (Friedrich).

Als Neffe des Königs Konrad nimmt er am Kreuzzug ins Heilige Land teil, erlebt das Chaos auf dem Kreuzzug, die Überfälle auf die Kreuzfahrer, die fehlende Einigkeit des Oberkommandos, aber auch das kleinliche Gerangel um Formalitäten der Begrüßung unter den Führern des Kreuzzuges. Letztendlich führte auch das Gezänk der Christen untereinander zum Scheitern des Kreuzzuges.

So ansprechend und überzeugend ist der Leser sonst kaum involviert worden in die deutsche Geschichte. Diese Art des Schreibens fasziniert auch weniger Geschichtsinteressierte, zumal zum Beispiel die Legende von Friedrich Barbarossa auf dem Kyffhäuser von den wenigsten Lesern richtig eingeordnet werden kann. Obwohl es zwischen Konrad und Friedrich oft Konflikte gab, erweist sich Friedrich als guter Mittler zwischen König Konrad und dem Rest der Welt. Er rettete so öfters durch seine Diplomatie den Frieden im Lande.

Auch hier belegen Übersichten historischer Personen, ein Glossar, Stammtafeln und eine Zeittafel die Ausführungen der Autorin und erfreuen besonders den geschichtsinteressierten Leser.

Dieses Buch ist, wie alle Bücher der Autorin eine  hervorragende gut lesbare Aufarbeitung deutscher Geschichte, die auch wissenschaftlichen Kriterien voll genügt.

 Mit Spannung wird der 3. Teil erwartet, der bestimmt mit der Krönung Friedrichs zum König beginnt.

 

ISBN 978-3-426-65413-2

Knaur Verlag 2017

639 Seiten

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