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Rostocker Wissenschaftler mit Titelseite in internationaler Chemiezeitschrift ausgezeichnet

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Prof. Dr. Ralf Ludwig (Foto: ITMZ/Uni Rostock)

Rostocker Wissenschaftler wurden mit dieser Titelseite in einer internationalen Chemiezeitschrift ausgezeichnet

Rostocker Chemiker lüften die letzten Geheimnisse einer hundert Jahre alten ionischen Flüssigkeit. Das flüssige Salz wurde 1914 vom Chemiker Paul Walden, der von 1919 bis 1934 an der Uni  Rostock lehrte, hergestellt und feiert seinen 100. Geburtstag! Die aktuelle Forschung  zeigt nun, dass diese Verbindung einen breiten Anwendungsbereich hat und erst bei hohen Temperaturen ihren interessanten Charakter als ionische Flüssigkeit verliert.

„Ionische Flüssigkeiten  sind das Zauberwort, der Schlüssel zu ganz neuen Lösungen“, sagt Professor Ralf Ludwig vom Institut für Chemie der Uni Rostock.  Die Anwendungsgebiete Ionischer Flüssigkeiten hält der Wissenschaftler für schier unbegrenzt. „Sie können bei der Zellulosespaltung oder Optimierung von Schmiermitteln eingesetzt werden, ebenso aber auch für neuartige Klebstoffe oder in der Medizin“.

Die jüngste Arbeit der Forschergruppe um Professor Ludwig und Prof. Sergey Verervkin  aus der Physikalischen Chemie an der Universität Rostock ist mit einem „Inside Cover“ in der renommierten Zeitschrift „Chemistry – A European Journal“ ausgezeichnet worden. Unterstützt wurde die Arbeit von Dr. Gisela Boeck aus der Organischen Chemie, die sich intensiv mit dem Wissenschaftlerleben des früheren Rostocker Gelehrten Paul Walden auseinandersetzt.

„Auf die Auszeichnung sind wir sehr stolz. Nicht immer kann man einer hundert Jahre alten Substanz die letzten Geheimnisse entlocken“, freute sich Ludwig. Mit dem „Inside Cover“ werden sehr interessante Arbeiten in einem hochaktuellen Forschungsgebiet gewürdigt, die sofort zur Veröffentlichung angenommen werden. In diesem Fall handelt es sich um Untersuchungen an Ionischen Flüssigkeiten, die ausschließlich aus geladenen Teilchen bestehen, aber im Gegensatz zu Kochsalz bei Raumtemperatur flüssig sind. Diese „neuen“ flüssigen Materialien besitzen interessante Eigenschaften, die für einen industriellen Einsatz gesteuert werden können.

Doch was sind Ionische Flüssigkeiten? Sie sind organische Salze, die unterhalb 100 °C, oftmals sogar bei Raumtemperatur als hoch polare Flüssigkeiten vorliegen. Es handelt sich um umweltfreundliche ‚Designer-Lösungsmittel‘, die sich für die jeweilige Syntheseaufgabe maßschneidern lassen, erklären die Wissenschaftler.

Die Rostocker Chemiker haben nun herausgefunden, dass die von Paul Walden 1914 hergestellte Ionische Flüssigkeit eine überraschend hohe Stabilität aufweist und damit einen größeren Anwendungsbereich als Elektrolyt in der Solar- und Batterieforschung finden kann. Bei Temperaturen bis zu etwa 150 °C geht Ethylammoniumnitrat (EAN) als Ionenpaare in die Gasphase. Bei höheren Temperaturen hingegen werden die geladenen Ionen durch Protonentransfer in Moleküle umgewandelt. So erklärt sich der relative geringe Siedepunkt bei ungefähr 250 °C.

Diese Forschungsarbeiten wurden im Rahmen des Schwerpunktprogramms SPP 1191 und des in der Rostocker Physik beheimateten Sonderforschungsbereichs SFB 652 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Text: Wolfgang Thiel

Kontakt: Universität RostockInstitut für ChemieProf. Dr. Ralf LudwigTel: 0381 498 6517Mail: ralf.ludwig(at)uni-rostock.de

 

 

Authors: Universität Rostock

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