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Roboter kurven im Technologiepark um die Wette

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Jan Fuhrmann hat über den Roboterwettbewerb „SPURT“ zum Studium der Elektrotechnik gefunden. In diesem Fach promoviert er jetzt an der Universität Rostock (Foto: privat)

Das Ostseebad Warnemünde ist nicht nur äußerst beliebt bei Touristen aus nah und fern, sondern auch ein gefragter  Studienort. Hier bildet die Fakultät für Informatik und Elektrotechnik der Universität Rostock Studierende aus, die im bundesweiten Ranking ganz vorn „mitspielen“. Doch bevor sie in den Hörsälen Uni-Luft schnuppern, sind einige von ihnen erst  über den Roboterwettbewerb   „Spurt“ im Ostseebad auf diese Studienmöglichkeiten aufmerksam geworden.

Am 16. Mai kurven ab 13 Uhr über 35 Roboter  im Technologiepark um die Wette. „Die Teilnehmer kommen aus dem ganzen Land MV“, sagt Birgit Krumpholz  von der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik. Sie organisiert bereits zum 15. Mal gemeinsam mit dem Schweriner Bildungsministerium diese Veranstaltung. Die Rennbahn ist eine herzförmige, zehn Zentimeter breite schwarze Linie, an deren rechter Kante das Spurtmobil gegen den Uhrzeigersinn entlangfahren muss. Einzige Bauvorschrift für die Roboter:  das Spurtmobil muss eine autarke Einheit sein. Die Renn-Regeln sind einfach: Es gewinnt der Roboter, der am schnellsten ein schwarz-weißes Herz abfährt, ohne aus der Kurve zu fliegen. Der Rundenrekord liegt derzeit bei 4,57 Sekunden.

Der geistige Vater des Spurt-Wettbewerbs ist Professor Hartmut Pfüller. Der Wissenschaftler hatte vor 15 Jahren nach einer Institutsbesprechung die Idee, technikinteressierte Gymnasiasten über solch einen Wettbewerb für das Studium der Elektrotechnik zu begeistern. „Wir wünschten uns damals mehr Studenten“, sagt Pfüller. „Doch viele Lehrer wissen nicht, dass man an der Uni Rostock Elektrotechnik studieren kann“, hatte er erfahren müssen. Zum anderen hätten viele intelligente junge Leute falsche Vorstellungen vom Studium der Elektrotechnik und machen deshalb um dieses Fach einen Bogen. Den wollte ursprünglich auch Jan Fuhrmann schlagen. Doch dann fand er  vor neun  Jahren über den Wettbewerb Spurt  den Weg zum Studium der Elektrotechnik. „Ich war damals in der 11. Klasse und habe mich mit einem selbstgebastelten Solarmobil am Wettbewerb beteiligt“, erinnert sich der Schweriner. Dafür erhielt der damalige Gymnasiast einen Innovationspreis.  Inzwischen hat er sein Studium abgeschlossen und arbeitet als wissenschaftlicher Assistent an der Universität. „Nach dem Abitur wusste ich nur, dass ich studieren möchte, ich wusste nur noch nicht was“, erinnert sich der junge Mann. Seit seinem 14. Lebensjahr hat er bereits Computerprogramme erstellt und viele Sachen ausprobiert. „Ich fand den Maschinenbau sehr faszinierend. Denn in meiner Freizeit habe ich das Fliegen erlernt und begeisterte mich für Flugzeuge, Hubschrauber und alles andere, was fliegt“,  erzählt Jan. Zu jenem Zeitpunkt habe er überlegt, ob er vielleicht nach Stuttgart gehe und Luft- und Raumfahrttechnik studiere. „Der Wettbewerb und die Sommerschule der Rostocker Fakultät  haben mir dann geholfen, den richtigen Studiengang zu finden“, resümiert Jan heute. Elektrotechnik ist für ihn immer noch faszinierend. „Man kann so viele technische Ideen ausprobieren und umsetzen“. „Die Idee, die deshalb hinter dem Wettbewerb steckt, ist es, Jugendliche für ein Studium im Bereich der Elektro- und  Informationstechnik zu interessieren“, sagt Birgit Krumpholz.  Konkret geschieht dies seit Jahren in dem  SPURT-Schülerlabor in Warnemünde. „Dass das  funktioniert, bemerken wir immer wieder, beispielsweise, wenn  bekannte Gesichter unter den Studierenden auftauchen. Zwei ehemalige  SPURT-Teilnehmer promovieren derzeit an der Fakultät im Bereich Elektrotechnik“.

Zu den vergangenen Wettbewerben konnten im Laufe der Jahre auch immer wieder Teilnehmerinnen und Teilnehmer bzw. Roboter aus anderen Bundesländern begrüßt werden. Auch fanden und finden nach der Rostocker Idee bundesweit regionale SPURT-Projekte statt, so u.a. in Berlin, Chemnitz und Deggendorf.  Das Schülerlabor des Heinz Nixdorf Museums Forum in Paderborn bietet ebenfalls SPURT-Workshops an. Der Einsatz in Rostock lohnt: Auch dieses Jahr stellt der Bildungsminister  Mathias Brodkorb einen Preis für das innovativste Modell zur Verfügung. „Preise erhalten fast alle Teilnehmer“, sagt Birgit Krumpholz. „Der jüngste Teilnehmer, der älteste sowie Sieger der Plätze 1 bis 3, selbst Trostpreise  wird es geben.  Text: Wolfgang Thiel

 

HINTERGRUNDDer Wettbewerb richtet sich vorrangig an technisch interessierte  Kinder und Jugendliche  und bietet im Norden Deutschlands eine  einzigartige, regionale Plattform zur Präsentation der Ergebnisse der  oft monatelangen Arbeit der Schülerinnen und Schüler an.  Die Wettbewerbsaufgabe besteht darin, ein kleines Modellfahrzeug zu  bauen, das es schafft, eigenständig an einer Fahrbahnmarkierung entlangzufahren. Dabei ist die gesamte rechte Fahrbahnhälfte weiß und die gesamte linke Fahrbahnhälfte schwarz. Das Fahrzeug soll so steuern, dass es die Trennlinie nie ganz verliert und auch in Kurven der Fahrbahn folgt.

Universität RostockFakultät für Informatik und Elektrotechnik Birgit Krumpholz Tel:  +49 381 498-7268Mail: birgit.krumpholz(at)uni-rostock.de

 

 

Authors: Universität Rostock

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