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Der Zoodirektor hört jetzt auf Kinder … … und die Brillenkaimane beziehen ihr Krokodilhaus

KInderbeirat im Krokohaus KInderbeirat im Krokohaus Joachim Kloock

Und wie passt das zusammen? Am Dienstag, dem 4. März 2014, hat der neue Kinderbeirat des Rostocker Zoos seinen ersten offiziellen Termin im Krokodilhaus.  Dann beziehen die neuen Bewohner, drei kleine Krokodilkaimane (Caiman crocodilus crocodilus), ihr modernisiertes Domizil. „Ich freue mich riesig auf unseren ersten gemeinsamen Termin“, so Zoodirektor Udo Nagel. Schon seit einigen Monaten stehen die Mädchen und Jungen der Kinderstadt Rostock dem Zoo in Fragen rund um kindgerechte Projekte, Angebote und Entwicklungen zur Seite. “Wir wollten die Zusammenarbeit erst einmal testen, jetzt sind wir sicher, wir können voneinander lernen“, sagte Nagel. 

 

Das neugebildete Gremium ist ein gemeinsames Projekt der Rostocker Kinderstadt im Freizeitzentrum Reutershagen mit dem Zoo. Vorbild ist Mecklenburg-Vorpommerns erste Kinderkurdirektorin in Karlshagen auf Usedom. Die Rostocker Kinderstadt hat auch eine eigene Bürgerschaft mit zehn Mitgliedern, die einmal im Jahr gewählt und in Zukunft öfter im Zoo tagen wird. Mittlerweile engagiert sich etwa ein halbes Dutzend Schüler fest im Kinderbeirat des Zoos, darunter sind auch die Kinderstadt-Bürgermeisterin Gerda Krull (12), ihr Stellvertreter Max Weltzien (11) und Sarah Kuschel (12).

 

Plus, Minus und Wünsche
Der Kinderbeirat hat sofort nach Gründung losgelegt und dem Zoodirektor bei seinem Besuch in der Kinderstadt schon eine detaillierte Stärken-Schwächen-Analyse und seine Wünsche aus Sicht der 8- bis 16-jährigen präsentiert. „Das Ergebnis und die Ernsthaftigkeit haben uns sehr überrascht und begeistert“, sagte Udo Nagel. „Wir erhalten ein authentisches Feedback aus der Sicht einer unserer wichtigsten Hauptzielgruppen, erfasst mit Kinderaugen. Über das Lob haben wir uns sehr gefreut, die Minuspunkte werden wir abarbeiten und einige Wünsche sicher auch erfüllen können.“

Die Kinder lobten zum Beispiel kommentierte Fütterungen und abenteuerliche Spielplätze. Weniger Gefallen fanden sie an einigen Beschilderungen und an für Kinder schwer einsehbare Gehege. Sie wünschen sich mehr Tierbeschäftigung und wollen auch helfen, Spenden zu sammeln für die Eisbären- und Pinguinanlage. 


Ab sofort finden regelmäßige Treffen im Zoo statt. Einige Beiratsmitglieder haben bereits Mitarbeiterausweise und können in Ausübung ihrer beratenden Tätigkeit eigenverantwortliche Rundgänge im Zoo durchführen. Gemeinsam mit den Zoomitarbeitern planen sie Projekte wie Kindertag, Schülermessen und Ferienangebote sowie Anregungen für kindgerechte Ausstattungen der Anlagen und verständliche Beschilderungen. Auf diesem Weg können die Beiratsmitglieder direkt bei der weiteren Gestaltung der besucherstärksten Freizeiteinrichtung in Rostock mitwirken.

 

Das ist zum Beispiel für Gerda eine gute Erfahrung. „Ich finde es gut, dass man mitbestimmen kann. Durch die  Zusammenarbeit mit dem Zoo lernen wir jetzt was Neues. Wir können unsere Meinung sagen und auch eigene Ideen einbringen“, sagte die Schülerin, die einmal Politikerin werden will.  Auch Max‘ Berufswunsch steht fest: Tierpfleger. „Wir wollten ja schon mal in der Kinderstadt Tiere halten. Aber wir sind am Wochenende nicht da und wer soll die Tiere pflegen. Deshalb haben wir eine Tierpatenschaft mit den Fischottern im Zoo, schon seit drei Jahren. Dass wir jetzt im Kinderbeirat arbeiten, finde ich toll, so gehe ich noch öfter in den Zoo, ich habe nämlich einen Mitarbeiterausweis.“

 

Beim Unterwasserschwimmen zusehen

Bevor die 2007 in Guyana (Südamerika) geschlüpften Brillenkaimane Ende letzten Jahres aus dem Natureum Niederelbe (Balje/Niedersachsen) in den Zoo Rostock kamen, wurden im Krokodilhaus einige Reparaturarbeiten am Tiefbecken und an der Filteranlage durchgeführt. Im Hintergrund wurden die jungen Kaimane an ihre neue Umgebung und das Füttern aus der Hand gewöhnt. „Die drei haben sehr unterschiedlich auf den Umzug in den Zoo Rostock reagiert“, erläuterte Kuratorin Antje Zimmermann. „Ein Kaiman hat sehr schnell aus der Hand der Tierpfleger Futter angenommen, die anderen beiden brauchten dazu etwas länger. Der Kontakt bei der Fütterung ist neben der reinen Sichtkontrolle besonders wichtig, weil die Tierpfleger ansonsten keinen ausreichenden Überblick darüber haben, welches Tier wieviel frisst. Dies ist für die Überwachung der Entwicklung und der Gesundheit der Krokodile von großer Bedeutung.“

Sobald das Geschlecht der neuen Krokodilhausbewohner bekannt ist, sollen für die drei südamerikanische Namen gesucht werden. Noch sind die Tiere sehr klein: zwischen 55 und 60 cm Kopf-Schwanz-Länge und je 600 bis 850 g schwer. Brillenkaimane werden meist zwei Meter lang und wiegen etwa 60 Kilogramm. Die Weibchen bleiben etwas kleiner. Typisch für Brillenkaimane ist die knöcherne brillensteg-ähnliche Leiste zwischen den Augen. Die Kleinen teilen sich die Krokodilhalle mit Kaiman Sammy, der im Nachbargehege lebt und bereits seit März 2011 in Rostock zu Hause ist. Er hat schon eine Größe von 1,35 Meter und ein Gewicht von 14 kg.

Mit Sonnenplätzen, Lagunen und tropischen Pflanzen sowie zwei Wasserbecken bietet das Krokodil-Haus einen artgerechten Lebensraum für die Brillenkaimane. Beeindruckend ist die Ansicht der Tiere durch eine große Aquarienscheibe. Sie ermöglicht dem Besucher einen spannenden Blick in die 22 Grad warme Unterwasserwelt der Echsen. Neue Untermieter im Krokodil-Haus sind Weißbüschelaffen, die für quirliges Leben in der Halle sorgen sollen. Kaimane sind nämlich die Ruhe selbst. 90 Prozent ihres Lebens liegen sie faul in der Sonne oder still auf der Lauer. Aktivitäten entwickeln sie meistens nur beim Fressen und da haben sie am liebsten Fische, Frösche, Vögel und kleine Säugetiere.

 

Weitere Infos zur Rostocker Kinderstadt

unter www.rfz-online.de und www.rfz-online.de/rfz2008/rfz_019.htm

 

Quelle: Darwineum Rostock

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