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News aus dem Rostocker Darwineum

Nachmieter gesucht und gefunden - Zwergflusspferde sollen das ehemalige Elefantenrevier beziehen. Nachmieter gesucht und gefunden - Zwergflusspferde sollen das ehemalige Elefantenrevier beziehen. Fabian Schmidt/Zoo Leipzig

Eine Idee nimmt Gestalt an: POLARIUM wird neues Zuhause des Rostocker Zoo-Wappentieres

§  Das DARWINEUM punktet überregional: Viele Gäste kommen von außerhalb, auch von Pitcairninseln und Australien

§  Das sind die Stars des neuen Jahres: Zwergflusspferde, Baumkängurus und Spiegeleiquallen

 

Das erste Kalenderjahr mit dem DARWINEUM hat weit über die Landesgrenzen MV hinaus Gäste in den Rostocker Zoo gelockt. Lag der Besucheranteil im Jahr 2012 von Bewohnern außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns bei 28,1 Prozent, waren es im letzten Jahr 36,5 Prozent. Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 637.000 Besucher (2012: 627.000, 2011: 525.000, 2010: 505.000) in den größten Zoo an der Ostseeküste, davon 67.000 Kinder unter sieben Jahre und mit freiem Eintritt. Aktuell sind 16.300 Zoofreunde in Besitz einer Jahreskarte, vor zwei Jahren waren es 12.600 verkaufte Dauertickets.

 

Am häufigsten mischen sich Dänen, Briten, Schweizer und Niederländer unter die einheimischen Besucher. Der Zoo hatte aber auch Besucher von den Pitcairninseln und dem Inselstaat Palau im Pazifik, aus Australien und von den Seychellen. Im Inland ist Schleswig-Holstein Spitzenreiter in der Zoo-Besucherstatistik, es folgen Brandenburg, Sachsen, Niedersachsen und Berlin.


„Entgegen dem allgemeinen Trend konnten wir unsere Besuchszahlen weiter steigern. Im zweiten Jahr in Folge liegen diese wieder über der 600.000er Marke. Allerdings hat der langanhaltende Winter mit Schnee bis in die Osterfeiertage und der teilweise sehr warme Sommer auch uns zugesetzt“, sagte Zoodirektor Udo Nagel am Mittwoch auf der Jahrespressekonferenz des Zoos. „Dennoch sind wir insbesondere mit der Entwicklung des DARWINEUM zufrieden; wollen uns darauf aber keineswegs ausruhen. Der Schwerpunkt für aktuelle und künftige Herausforderungen liegt jetzt im alten Teil des Zoos. Wir müssen insbesondere dem Wappentier des Rostocker Zoos, unseren Eisbären, ein artgerechtes Zuhause bieten und eine zeitnahe Alternative für die Elefantenanlage umsetzen. Wir müssen darauf achten, dass sich beide Zooareale gleichermaßen hochwertig entwickeln.“


Der Zoodirektor dankte den Freunden und Förderern des Zoos sowie den Hauptpartnern der langjährigen Kooperationsgemeinschaft „Natur- und Artenschutz“ für ihre aktive Unterstützung. Zu den Hauptpartnern gehören die Stadtwerke Rostock AG, die Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH, LOTTO Mecklenburg-Vorpommern sowie die OstseeSparkasse Rostock und ganz neu - die WIRO Wohnen in Rostock Wohnungsgesellschaft mbH. „Diese Beiträge ermöglichen uns viele Projekte in der Jugend- und Bildungsarbeit, aber auch Verbesserungen bei den Haltungsbedingungen unserer Tiere.“

 

Spendenaktion für Eisbären startet neu

Kraftakt des Jahres wird die planerische Vorbereitung der neuen Eisbärenanlage. Das POLARIUM mit sichtbarem Unterwasserbecken soll auch die neue Heimstätte der Pinguine werden. „Dazu werden wir noch einmal alle Kraft in die Spendenaktion ‚Taler mehren für die Bären‘ investieren“, sagte Nagel.   Viele Rostocker und Gäste haben sich schon beteiligt, die Spendenboxen an den Gehegen füllen sich und es kommen tolle Vorschläge von Unterstützern. Dazu gehört der Triathlonclub TC FIKO e.V., der am  Sonnabend, den 1. März 2014 seinen ersten Winterlauf durch den Barnstorfer Wald zugunsten der Eisbären organisiert. Die Investitionssumme für das POLARIUM wird sich auf ca. acht bis neun Millionen Euro belaufen; Fördermittel sollen beim Wirtschaftsministerium MV beantragt werden.

 

„Wie beim DARWINEUM möchten wir unser POLARIUM mit einem bildungspolitischen Anspruch verknüpfen und erneut eine Brücke zwischen Museum und Zoo bauen“, betonte Zoodirektor Udo Nagel. „Das POLARIUM soll den Betrachter in die Geheimnisse an den Polen der Erde im ewigen Eis einweihen und vermitteln, warum viele dort lebende Tiere akut vom Aussterben bedroht sind. Jeder kann etwas für den Natur- und Artenschutz  tun; darauf wollen wir schon die jüngsten Besucher aufmerksam machen.“

 

Die neuen Nachbarn im Zoo

Neben dem ambitionierten Vorhaben des POLARIUM gibt es natürlich reichlich neues Leben in der Rostocker Wild-WG. Ein Zoo ist immer in Bewegung, Tiere werden getauscht mit Partnerzoos, auf einige Arten wird verzichtet, dafür kommen neue hinzu. Neue Stars im alten Zooteil werden möglicherweise Goodfellow Baumkängurus, die in Europa nur in einer Handvoll Zoos zu beobachten sind. „Das Goodfellow Baumkänguru ist eine der ersten Arten, für die von der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA) ein weltweites Zuchtprogramm eingerichtet wird, in dem Europa mit den Australiern, Yokohama, Singapur und noch zwei verbliebenen US-Zoos die Haltung dieser Art weltweit vorantreiben soll“, informierte Nagel. Die größten baumbewohnenden Beuteltiere aus Neuguinea ziehen voraussichtlich im Frühjahr in eine völlig neu gestaltete, geräumig Anlage des alten Menschenaffenhauses. Die Bauarbeiten haben gerade begonnen, das alte Gebäude wird entkernt und die Gehege miteinander verbunden.

 

Auch Zwergesel und junge Brillenkaimane gehören erst seit kurzem zum Rostocker Zoo. Ferner wird ein weiterer Quallenkreisel eingebaut, um zusätzlich zur Gepunkteten Wurzelmundqualle auch die exotischen Spiegeleiquallen zeigen zu können. Hinter den Kulissen wartet ein weiteres Faultier auf seinen ersten öffentlichen Auftritt. Jens ist eineinhalb Jahre alt und der erste Mann der WG, der bisher nur die beiden Weibchen Oska und Sidney angehörten. 

 

„Die schwierigste Entscheidung des letzten Jahres war, nach dem Tod von Sara keine Elefanten mehr zu halten“, sagte Udo Nagel. „Die Kosten und Auflagen sind zurzeit nicht zu stemmen.“ Gegenwärtig laufen die Überlegungen, wie das alte Elefantenrevier am besten wieder mit Leben und Besuchern gefüllt werden kann. „Unser Wunsch ist, dort in naher Zukunft Zwergflusspferde anzusiedeln“, verriet der Zoodirektor. Er bat jedoch noch um etwa Geduld, da zunächst einige grundsätzliche Vorkehrungen zu treffen und einige Umbauten für die hoffentlich neuen Lieblinge der Kinder nötig sind.

 

Paten für Tiere, Pflanzen und Lieblingsplätze gesucht

Eine gute Möglichkeit, den Zoo und seine rund 4.500 Bewohner zu unterstützen, ist eine Tierpatenschaft. Aktuell haben 177 Unternehmen und viele Privatpersonen einen eigenen Schützling, den sie mit einem finanziellen Beitrag fördern. Rund 71.000 Euro sind so für die Zootiere im letzten Jahr zusammengekommen. Die beliebtesten Patentiere sind die Eisbären, Erdmännchen, Pinguine und die Orang Utans. Viele suchen sich ein Tier, mit dem sie sich persönlich oder beruflich identifizieren können. „Insofern wünschen wir uns natürlich, dass wir auch noch zahlreiche Förderer für viele interessante patenlose Tiere finden“, so Nagel, „vielleicht ein Optiker für unsere Brillenkaimane oder eine Reinigungsfirma für die Waschbären? Auch fleißige Ameisen haben viele Firmen sicher in Hülle und Fülle.“

Darüber hinaus werden Patenschaften neuerdings auch für besonders schöne Lieblingsorte oder außergewöhnliche Pflanzen vergeben. So haben sich die Firma Eikboom die historische Eichenallee und das Unternehmen Mick Transporte die Dahlie Mick‘s Peppermint gesichert.

 

Näher dran an den Tieren 

Mit dem DARWINEUM wurden auch neue Veranstaltungsformen und Mitmachaktionen getestet und eingeführt. Die nächtlichen Tropenexpeditionen und die Tierpfleger-Schnupperkurse stießen auf ein riesiges Interesse. Das Angebot der Schaufütterungen soll weiter ausgebaut werden, zum Beispiel bei den Menschenaffen und Nasenbären. In den Winterferien wurde ein Programm für jeden Tag aufgestellt. Geplant sind botanische Führungen durch den Zoo, bei denen die Besucher auch selbst gezogene Pflanzen zur Bewertung mitbringen können.

In der aktiven Erprobungsphase befinden sich erste Führungen für Demenzkranke. In Kooperation mit zwei Pflegeeinrichtungen werden spezielle dreistündige Angebote mit Kaffeerunde, Tierbegegnung, Erläuterungen und der Möglichkeit, zu basteln oder zu malen, durchlaufen. „Die Pfleger waren begeistert, mit den Demenzkranken gab es viele schöne Momente. Das wollen wir fortsetzen. Grundsätzlich haben wir die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen individuelle Erlebnisse mit den Tieren und Tierpflegern suchen, näher am Tier und seinen Lebensgewohnheiten dran sein möchten. Das stellt unser Team vor große Herausforderungen, ist aber auch eine Chance, sich gemeinsam weiterzuentwickeln.“ 

  

Kooperationen und Projekte

Die Kooperation mit National Geographic wurde erweitert: Im DARWINEUM werden ab sofort sechs neue Filme gezeigt. Mit der Organisation  BOS (Borneo Orang Utan Survival Foundation) gibt es die erste Ausstellung des Jahres in der Darwinbox. Mit der Kurverwaltung Zingst wurde vereinbart, dass auch in diesem Jahr wieder großformatige Bilder des Fotofestivals Horizonte im Zoo gezeigt werden. In Arbeit sind ein neuer Zoo- und ein neuer DARWINEUM-Führer.

 

Hausaufgaben im DARWINEUM sind beliebt

10.000 Schüler gingen 2013 im Zoo ein und aus. Die meisten von ihnen nutzen die Unterrichtsangebote für Klasse 1 bis 12 in der Zooschule. Einige sind in Jahresprojekten aber auch „Dauergäste“ im Zoo, dazu gehören Schüler von Rostocker Partnerschulen wie dem Erasmus-Gymnasium und dem Innerstädtischen Gymnasium. Sie arbeiten an Themen, die selbst für die Zoomitarbeiter spannend sind. Jüngste Projekte sind ein Film über die Blattschneiderameisen, ein Kinderbuch über Silberrücken Assumbo und ein Pflanzenführer für das DARWINEUM. Schüler des Erasmus-Gymnasiums und einer Partnerschule in Guatemala bereiten gerade ein gemeinsames Forschungsprojekt zum Thema Wasser vor, das von einer Zoomitarbeiterin mit betreut wird. 

 

Hausaufgaben im DARWINEUM machen Spaß und selbst Lehrer lernen gern im Zoo. Am 4. Februar gibt es eine Winterakademie des Zoos zum Thema „Von der Ur- zur Stammzelle“, die von Wissenschaftlern der Universität Rostock und Zoomitarbeitern vorbereitet und durchgeführt wird. Es haben sich weitaus mehr Pädagogen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern angemeldet, als es Plätze für das Weiterbildungsseminar gibt. 

 

Übrigens: Auf der Internationalen Tourismusmesse in Berlin vom 5. bis 9. März (www.itb-berlin.de) wird der Zoo Rostock präsent sein, um mit dem neuen Jugendreisekatalog des Landestourismusverbandes MV (www.auf-nach-mv.de/jugend) und dem Themenjahr Zoopädagogik sowie seinen Angeboten gezielt auch um jugendliche Bildungsbesucher zu werben.

 

Jeden Tag was los 

Buntes Programm während der Winterferien im Zoo 

Während der Winterferien vom 3. bis zum 16. Februar 2014 erwartet die Besucher ein buntes Winterferienprogramm für die ganze Familie. Jeden Tag ist was los.

Jeweils am Montag findet in der Zeit von 10:00 bis 13:00 Uhr ein Tierpfleger-Schnupperkurs statt. Gemeinsam mit einem Tierpfleger fertigen die Teilnehmer Beschäftigungsmöglichkeiten für die Menschenaffen und ihre „Mitbewohner“ im DARWINEUM an und überraschen Assumbo & Co. anschließend damit. Nebenbei erfahren die Nachwuchs-Tierpfleger viel Interessantes über die Tiere im DARWINEUM und im Zoo. Die Kosten für den Schnupperkurs liegen bei 8 € für Kinder, 12 € für Erwachsene und 18 €  für Familien zzgl. Eintritt. Eine Anmeldung ist unter 0381 20 82-179 erforderlich.

Jeden Dienstag ab 17:30 Uhr geht es auf Glühwürmchen-Tour durch den Zoo. Ausgestattet mit Taschenlampen machen sich die kleinen und großen Zoo-Besucher auf die Suche nach „Glühwürmchen-Nestern“ und statten allerhand Tieren einen Besuch ab. Auch bei der Tour wird viel Wissenswertes über den Zoo und seine Bewohner vermittelt. Also Taschenlampe nicht vergessen! Die Führung kostet 5 € pro Person zzgl. Eintritt. Eine Anmeldung ist unter 0381 20 82-215 erforderlich.

Märchenhaft wird es mittwochs und sonntags um 15:00 Uhr im DARWINEUM, wenn der Schauspieler Dirk Donat vom Volkstheater Rostock zur Märchenstunde einlädt. Donnerstags können die Besucher um 11:00 Uhr und um 15:00 Uhr in verschiedenen Revieren einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Immer am Freitag und Samstag geht es um 18:30 Uhr gemeinsam mit einem Tierpfleger auf nächtliche Tropenexpedition. Wenn die Tagesgäste bereits gegangen sind, öffnet das DARWINEUM noch einmal seine Pforten. Die nächtliche Tropenexpedition führt die Teilnehmer hinter die Kulissen des DARWINEUM. Dabei weiß der Tierpfleger viele schöne und interessante Geschichten über seine Schützlinge zu erzählen. Die nächtliche Tropenexpedition kostet 12 € pro Person zzgl. Eintritt. Eine Anmeldung ist unter 0381 20 82-179 erforderlich.

 

Link:
www.zoo-rostock.de/de/unser_zoo/aktuelles/detail/n/jeden_tag_was_los_buntes_programm_waehrend_der_winterferien_im_zoo

 

Rostocker Kinder haben die Tiere im Zoo gemalt - Neue Ausstellung im Altweltaffen-Haus eröffnet

Im vergangenen Jahr hatte der Rostocker Zooverein junge Künstler dazu aufgerufen, die Tiere im Rostocker Zoo zu zeichnen. An dem Malwettbewerb beteiligten sich Schüler aus fünf Rostocker Grundschulen. Insgesamt gingen 140 Zeichnungen beim Zooverein ein. Nachdem all die schönen Anemonenfische, Erdmännchen, Pinguine, Zebras und viele andere Tiere gesichtet wurden, hat eine Jury die 39 schönsten Bilder ausgesucht. Das beliebteste Motiv war übrigens die Riesenschlange. Die Werke der kleinen Künstler sind ab heute in einer Ausstellung im Altweltaffen-Haus zu sehen.

15 der ausgewählten Bilder werden außerdem im Kalender des Rostocker Zoovereins 2015 veröffentlicht. Der Benefiz-Kalender wird jährlich von den Freunden und Förderern des Rostocker Zoos herausgegeben. Der Erlös aus dem Verkauf kommt dabei zu 100 Prozent Projekten im Zoo zugute. Der Kalender kann ab Ostern in den Zoo-Shops erworben oder beim Zooverein bestellt werden. Die Ausstellung läuft bis Ende Februar.

Der Rostocker Zooverein fördert mit seinen über 150 Mitgliedern aktiv und auf vielfältige Art und Weise die Entwicklung des Rostocker Zoos. So organisiert der Förderverein jeden Monat spezielle Führungen und Veranstaltungen und ist immer ganz dicht am Geschehen im größten Tierpark an der deutschen Ostseeküste dran. Seit seiner Gründung im Jahr 1990 hat der Verein Projekte in einem Umfang von 350.000 Euro unterstützt. Der Zooverein freut sich über neue, engagierte Mitglieder, die sich für den Rostocker Zoo und seine weitere Entwicklung interessieren und diese aktiv mitgestalten möchten.

 

Quelle: Rostocker Darwineum

 

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