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Der BMBF-Spitzenforschungsverbund REMEDIS präsentiert auf seiner Bilanzkonferenz am 4. September 2014 in der Aula der Universität Rostock den Erfolg der gemeinsamen Arbeit und die Ergebnisse der Implantatforschung der letzten fünf Jahre. REMEDIS-Wissenschaftler und  Wirtschaftspartner der verschiedenen nationalen und internationalen Verbundstandorte kommen zusammen, um den erreichten Stand der Implantatforschung vor Vertretern von Bund, Land, Universität und Industrieverbänden vorzustellen und zu diskutieren.

Der Forschungsverbund REMEDIS vereint Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen und ist einer der größten Forschungsverbunde der Universität Rostock mit nationalen und internationalen Forschungs- und Industriepartnern. Gemeinsam arbeiten sie an der Entwicklung neuer Stents und Mikroimplantate. Stents helfen Patienten beispielsweise, wenn ein Blutgefäß verstopft ist, indem sie mittels eines Katheters an den gewünschten Einsatzort gebracht werden. Vor Ort hält der Stent als Stütze das Gefäß offen, so dass das Blut wieder fließen kann. REMEDIS-Forscher waren hier entscheidend an der Entwicklung einer abbaubaren Wirkstoffbeschichtung für Stents beteiligt, um für die Patienten das Risiko eines Wiederverschlusses des Gefäßes zu reduzieren.Durch den Industriepartner BIOTRONIK/COTRONIK konnten diese Entwicklungen zum erfolgreichen klinischen Einsatz und zur weltweiten Vermarktung gebracht werden. Auch hervorzuheben sind die REMEDIS-Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der abbaubaren Stents, die sich an ihrem Zielort auflösen, wenn sie nicht länger benötigt werden. Der erreichte Entwicklungsstand bis hin zur erfolgreichen Testung im Großtiermodell wird vom federführenden Teilprojektleiter, PD Dr.-Ing. Niels Grabow, auf der Bilanzkonferenz präsentiert.

Auf der Bilanzkonferenz ebenfalls vorgestellt wird, wie die Erkenntnisse aus der Stentforschung für das Herz-Kreislauf-System in andere Bereiche eingeflossen sind – so arbeitet REMEDIS an einem Stent für Patienten mit Grünem Star. Diese leiden an einem zu hohen Augeninnendruck, der im schlimmsten Fall zur Erblindung führt. Ein winziges High-Tech Röhrchen soll die Flüssigkeit aus der Vorderkammer in den hinteren Teil des Auges abführen und zu einem langfristig niedrigen Augeninnendruck verhelfen. Auch die Potentiale von Stents und Wirkstoffbeschichtung von Implantaten in der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde diskutieren die Teilnehmer.

Angesprochen auf die besondere Bedeutung des Projektes für die Beteiligten, verweist der Sprecher des REMEDIS-Verbundes und selbst Augenarzt, Professor Dr. med. Rudolf Guthoff, auf die frühe Einbindung der Kliniker und die enge Zusammenarbeit mit den Wirtschaftspartnern als Kernstück der erfolgreichen REMEDIS-Forschung in der Medizintechnik.

Professor Dr.-Ing. Klaus-Peter Schmitz, Vorsitzender des REMEDIS-Vorstandes, bekräftigt, wie wichtig es sei, Unternehmen, die mit einem neuen Implantat letztlich in die Produktion gehen, bereits früh mit in die Entwicklung einzubeziehen. Nur durch diese Kooperation gelänge eine Nutzung von Grundlagenforschung in Verbindung mit anwendungsorientierter Forschung zur Erbringung von Beiträgen zur Wertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern auf dem Gebiet der Medizintechnik.

Ziel des REMEDIS-Verbundes ist die Entwicklung von Implantaten mit kontrollierter und ortsspezifischer Wirkstofffreisetzung für das Herz-Kreislauf-System und die Sinnesorgane Auge und Ohr. REMEDIS wird von 2009 – 2014 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 14 Millionen Euro im Rahmen des Programms „Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern“ gefördert. Das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützte die Forschungsinfrastruktur mit weiteren 1,4 Millionen Euro.

Kontakt:Universität Rostock / UniversitätsmedizinInstitut für Biomedizinische TechnikREMEDIS-GeschäftsstelleProf. Dr. med. Rudolf Guthoff, Sprecher REMEDISTel.:  0381-54345-501Mail: ibmt(at)uni-rostock.de