Kategorie: Institut für Germanistik

Im Rahmen der Vorlesung Goethes Zeiten: Klassik und Romantik, die Prof. Helbig im Sommersemester 2014 hält, wird am 26.6. Ursula Naumann zu Gast an der Universität Rostock zu Gast sein.

Sie liest aus ihrem Buch „Auf Forsters Canapé. Liebe in Zeiten der Revolution“. Es handelt von Helen Maria Williams, Mary Wollstonecraft und Georg Forster, sowie dem Ereignis, das die Goethezeit entscheidend prägte, der Französischen Revolution.

Im Anschluss an die Lesung besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen, auch über Schiller. Gäste und Neugierige sind herzlich willkommen.

Die Lesung findet am 26.06., 11.15-12:45 Uhr, im Hörsaal I des Arno-Esch-Hörsaalgebäudes in der Ulmenstraße 69 statt.

In Mittelfranken, wo sie lebt, kennt man Ursula Naumann vor allem aus dem Radio, von ihren Sendungen im Bayerischen Rundfunk. Der Rest der Welt kennt sie als Schriftstellerin.

Ursula Naumann hat bei Kurt Wölfel über Jean Paul promoviert, Briefe von Anette von Droste-Hülshoff und Friedrich Schiller (in der Nationalausgabe) ediert, an der originellsten (Anlage) und attraktivsten (Ausstattung) Schiller-Biographie mitgeschrieben, und Bücher über Adalbert Stifter, Caroline von Wolzogen, Charlotte von Kalb und einige andere verfasst. Zu einigen anderen gehören: Johann Gottlieb Prieber, der eines Nachts 1735 aus Zittau (Oberlausitz) verschwand und eines Tages in Charlestown (South Carolina) wieder auftauchte, von wo aus er zu den Cherokees aufbrach. Pauline Freiin des Granges und Johann Wilhelm Helfer, die beide an der Reise der ersten beiden Dampfschiffe auf dem Euphrat (1836ff.) teilnahmen. Die beiden waren verheiratet, aber Pauline reiste verkleidet als Mann. Beides sind unglaubliche Geschichten, man hätte sie nicht ausdenken können (bzw. nur als Dichter: Thomas Love Peacock hatte die Idee, zwei Schiffe in Einzelteilen auf Ochsen zu transportieren). Ursula Naumann hat diese Geschichten entdeckt, recherchiert und aufgeschrieben. Beide Male haben die Verleger erkannt, dass dies ein ungewöhnlich gesetztes Buch werden muss. Das eine erschien in Enzensbergers Anderer Bibliothek (Pribers Paradies. Ein deutscher Utopist in der amerikanischen Wildnis), das andere (Euphrat Queen. Eine Expedition ins Paradies) bei Beck.  Danach schrieb sie ein Buch, aus dem man mehr über Goethe erfährt als aus so mancher (aktuellen) Biographie: Geträumtes Glück. Angelica Kauffmann und Goethe.