Kategorie: Institut für Germanistik

"Grenzüberschreitung als Bewährungsprobe. Semantische Räume und deren Wirkung auf die handlungstragenden Figuren in der Literatur des Realismus am Beispiel der Werke Gottfried Kellers und Theodor Storms."

Die Differenz zweier semantischer Teilräume mit ihren jeweils unterschiedlichen Werte- und Normensystemen ist ein wiederkehrendes Muster in der Literatur. Im 19. Jahrhundert erfuhr dieses Muster eine maßgebliche Änderung. Der Siegeszug der Eisenbahn, die industrielle Revolution und die politischen Umwälzungen der Märzrevolution führten zur Verschiebung der bisher bekannten und akzeptierten Grenzen zweier Teilräume (bspw. Natur/Kultur).

Im Aufbaukurs wird diese neue Grenzziehung anhand zweier repräsentativer Autoren des 19. Jahrhunderts analysiert und als konstitutiv für die Epoche des Realismus herausgestellt. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf die handelnden Figuren gelegt. Wie wirkt die vom Text gesetzte Raumeinteilung auf die Protagonisten? Wie gehen sie mit konkurrierenden Wertesystemen um und was bewirkt die Versetzung von einem semantischen Raum in einen anderen bei ihnen?

Im Kurs eignen sich die Teilnehmer die notwendige Praxis und Theorie für den wissenschaftlichen Umgang mit literarischen Texten an. Den systematischen Unterbau bilden dabei die Untersuchungen J. Lotmans (Die Struktur literarischer Texte) und M. Titzmanns (Realismus und Frühe Moderne. Interpretationen und Systematisierungsversuche).

Obligatorische Voraussetzung für den Besuch des Aufbaukurses ist die erfolgreiche Absolvierung des GK Literaturwissenschaft, sowie die Bereitschaft zur Übernahme eines Referates.

Für genügend Pausen zwischen den einzelnen Seminareinheiten wird gesorgt.

Die verbindliche Anmeldung erfolgt in der Vorbesprechung am 23.05.2014.

Das pdf inklusive Anmeldemodalitäten, Terminen und Literatur können Sie hier runterladen.